Demonstration

Deutschlandfest entgegentreten!
Unser Ziel ist es den reibungslosen Ablauf der „Einheitsfeier“ in Bonn zu verhindern. Wir werden sicherlich nicht verhindern können, dass Tausende von Menschen, berauscht vom Alkohol und nationaler Einfalt, an diesem Tag feiern werden, aber sie sollen dies wenigstens nicht völlig ungestört tun können.
Der Kreis derer, die an diesem Tag wenig zu lachen haben ist groß. Viele Menschen spüren ganz direkt, dass es in Deutschland eine ganze Menge gibt, was sich nicht zu feiern lohnt. Auf ganz verschieden Art und Weise hat sich dadurch eine bewusste oder unbewusste Ablehnung gegenüber diesem Staat und der Idee des „nationalen-Wir-Gefühls“ entwickelt, und genau so vielfältig ist auch der Umgang mit dieser Ablehnung.
Während die einen schwarz vermummt aus der 7. Reihe Steine auf die eigenen Genossen werfen und überhaupt immer nur den Krawall suchen, flechten die anderen Blumenkränze, meditieren für den Weltfrieden und meinen eh die Welt wäre sofort besser, wenn wir alle öfter lächeln würden. Ist die eine Protestform erst mal mit einem der beiden Stempel „autonom“ oder „hippie“ gekennzeichnet, ist es für Vertreter anderer Aktionsformen kaum noch notwendig sich damit zu befassen.
Doch jenseits solcher Vorurteile, die in den verschiedenen Spektren gegenüber den“Anderen“ herrschen, wollen wir uns auf die Gemeinsamkeiten berufen. Die Welt lässt sich nicht einfach in Schwarz und Bunt einteilen.
So haben Menschen verschiedene, sehr gute, Gründe ihren Protest gegen die „Einheitsfeiern“ auf unterschiedlichste Weise zum Ausdruck zu bringen.
Für die einen ist in diesem Moment die absolute Verneinung der bestehenden Verhältnisse die oberste Prämisse, für die anderen steht die Bejahung einer anderen Welt und eines besseren Lebens im Vordergrund. Der Kern bleibt dabei aber ziemlich gleich: So wollen wir nicht leben und das sagen wir offen und laut, auch denen, die es vielleicht gar nicht hören wollen.

Für eine Demonstration in der alle Platz haben!

Deswegen wollen wir, mit euch gemeinsam, bei der Demo am 3.10. in Bonn versuchen den verschiedenen Bedürfnissen gerecht zu werden.
So wollen wir uns nicht von Vorurteilen spalten lassen und mit gegenseitiger Rücksichtsnahme auf- und Respekt füreinander, gemeinsam zeigen, dass wir es schaffen können, trotz verschiedener Vorstellungen gemeinsam auf die Straße zu gehen.
So werden sich in den vorderen Reihen die wiederfinden können, die entschlossen und mit erhobener Faust Deutschland das Lachen nehmen wollen. Gleichzeitig, werden dahinter fette Soundsystems für gute, bunte Stimmung sorgen und versuchen, die Verhältnisse zum Tanzen zu bringen.
Trotz der Unterschiede wollen wir als eine gemeinsame Demo wahrgenommen werden, in der sich die Vielfalt und Gemeinsamkeiten wiederspiegeln.
Wer sind wir, über Falsch oder Richtig zu entscheiden und die Ziele derjenigen zu diskreditieren, die andere Methoden, als wir selbst benutzen, um für die freie Gesellschaft einzutreten?
Wir sehen uns am 3.10. auf der Straße – so oder so!