Im Kontext der Aktivitäten gegen den “nationalen Antikriegstag” der Dortmunder Neonazis wurde dieses Jahr am 4.9 zu einer Vorabenddemo unter dem Motto aufgerufen, an der sich nach verschiedenen Schätzungen zwischen 800 und 1.200 Menschen beteiligten.
Organisiert wurde die Demonstration von den …ums ganze Gruppen NRW und der Gruppe Antifaschistischer Impuls Dortmund mit dem Aufruf “Der Hauptfeind ist das eigene Land” sowie der Anarchistisch-Syndikalistischen Jugend NRW mit dem Aufruf “Nationalismus überwinden! Grenzen einreißen!”.
Gegen 18h sammelten sich die TeilnehmerInnen oberhalb der Freitreppen am Dortmunder HBF. Allerdings wurde der Lautsprecher-Wagen kurz vor dem Startpunkt von der Polizei gestoppt und unter faden scheinigen Gründen aufgehalten. Die Demonstrations TeilnehmerInnen konnten aber vom Startpunkt zum Platz des Amiens mobilisiert werden, wo der Lauti von der Polizei durchsucht wurde. Nach einigen Minuten konnte ein so großer Druck aufbegaut werden, dass die Polizei keine andere Wahl hatte, als die Demonstration loslaufen zu lassen.
Begonnen wurde mit einem Redebeitrag der antimilitaristischen Gruppe “Bundeswehr wegtreten!” in dem speziell auf die militarisierung der Gesellschaft und dem Profit deutscher Unternehmen an Kriegen. Nach einem weiteren Redebeitrag der FAU Münster, welcher sich um die Auswirkungen der aktuellen kapitalistiscen Krise und Nationalismus auseinandersetzte, startete die Demonstration lautstark.
Die Demonstration führte durch die Innenstadt in Richtung Ostwall. Von dort ging es im Bogen zurück durch die Innenstadt Richtung Katharinentreppen. Die Demonstration war kraftvoll und wurde fiel besonders durch viele schwarz/rote Fahnen auf. Die Teilnehmer/innen riefen Parolen, wie “Generalstreik”, Antifaschismus kann nicht staatlich sein, nieder mit Nationen, nieder mit Parteien“, oder was macht dem Rassisten Dampf- Klassenkampf, welche noch einmal den anarchistisch syndikalistischen Anstrich der Demonstration unterstrichen. (bitte nötiges ergänzen)
Am Endkundgebungsort (Freitreppen) hielt ein Vertreter der ASJ-NRW eine Rede in dem auf das Motto eingangen wurde und eine positive sozialrevolutionäre Position dargestellt wurde. Es folgte ein Redebeitrag der Autonomen Antifa [f] zu Nationalismus und einer Kritik des “Antinationalismus” von Teilen der radikalen Linke.
Die Vorabenddemo endete schließlich gegen 22h nachdem die zwei Bands Susanne Blech und Telemarker vor ca. 250 Leuten für eine kulturelle Abrundung sorgten. Dadurch konnte auch der Bereich um den Hauptbahnhof vor mögliche Naziaktionen geschützt werden.
Die Aufrufenden Gruppen zeigten sich zufrieden mit dem Ablauf. “Unsere Erwartungen wurden voll und ganz Erfüllt” so eine Sprecherin der ASJ-NRW. Außerdem sei man erfreu endlich wieder eine große Demonstration, mit antinationalen und libertären Charakter und abseits der Grabenkämpfe, im Ruhrgebiet durchgeführt zu haben, so die Sprecherin weiter. …
“Einen so großen schwarz/roten Block habe ich seit langem nicht gesehen, auch nicht auf der Demonstratiom am 28.03.2009 in Frankfurt”, erzählte ein Sprecher der FAU Region West, “ diese freudige Ereigniss gibt uns Mut und Selbstvertrauen für die Zukunft, vor allem im Ruhrgebiet. Wir freuen uns darüber, dass es die ASJ geschafft hat, trotz aller Diffarmierungen und politischem Druck aus allen radikalen Lagern, die Demonstration ohne Störungen durch eins der beiden Lager erolgreich durchzuziehen.“
Entgegen aller unbestätigten Vorurteile, die Demo sei von antideutschen “unterwandert” und die ASJ hätte sich verraten, dominierte der libertäre Charakter der Demonstration, nicht nur durch ihre Erscheinung, sondern auch durch die Redebeiträge und Parolen. Stimmen, die im Nachhinein noch versuchen die ASJ zu diffarmieren, kommen über ihren indentitären Szene Kitsch nicht hinweg und fixieren sich nur auf die Oberflähchlichkeiten und nicht auf thematische Auseinandersetzungen, wie zum Beispiel mit Nationalismus und Kapitalismus. “Meine Gang vs. deine Gang”, ist nicht das Niveau der Diskussion, auf dem die ASJ bereit ist zu diskutieren.
Die Demo hat eindeutig unter Beweist gestellt, dass libertäre und antinationale Inhalte auf öffentlichen Veranstaltungen im Ruhrgbiet endlich (wieder) ungestört stattfinden und durchgeführt werden können. Dass ausgerechnet im Ruhrgebiet einer der größten schwarz/roten Blöcke aufläuft, zeigt, dass viele Libertäre in den ständigen Grabenkriegen untergingen und sich nicht aus ihrer Deckung herauswagten. Die positive Entwicklung, mit der fast niemand noch vor einem halben Jahr gerechnet hat, gibt die Hoffnung auf eine neue solidarische und selbstbewusste libertäre,antistaatliche, vielleicht auch syndikalistische Kraft im Ruhrgebiet.
An dieser Stelle möchten wir uns noch einem bei allen Menschen bedanken
die gekommen sind. Insbesondere möchten wir uns für die Unterstützung
der FAU Region West, der Antifa [F], der ASJ Berlin, der FAU Frankfurt bedanken.