Anlässlich des internationalen Aktionstags für Afrin haben heute auch in Bonn einige Anarchist*innen Solidaritätsaktionen an der Bundeskunsthalle und dem Stadthaus durchgeführt.
Solidarität mit der demokratischen Selbstverwaltung in Rojava!
#DefendAfrin #WorldAfrinDay
Archiv der Kategorie: Feminismus & Antisexismus
Raus zum 1. Mai!
Heraus zur libertären 1. Mai-Demo um 14:00 Uhr am Kaiserplatz! Ab etwa 16:00 Uhr Straßenfest auf dem Frankenbadplatz.
Wir erleben im Moment einen gesellschaftlichen Roll-Back. Rechte aller Couleur haben Zulauf und wähnen sich zu Recht im Aufwind. In fast allen europäischen Staaten konnten rechte Parteien starke Zuwächse verzeichnen und haben in manchen Ländern sogar Perspektiven, die Macht zu übernehmen. Gleichzeitig nehmen rassistische, antisemitische, sowie homo- und transfeindliche Angriffe stark zu, während die deutschen Asylgesetze so weit verschärft wurden, dass von einem „Recht auf Asyl“ nur noch die größte Zyniker*in sprechen kann.
Dem entsprechend hat der radikale Islam weiterhin starken Zustrom, auch wenn sich der selbst ernannte „Islamische Staat“ inzwischen in der Defensive befindet. Die öffentlichkeitswirksame „Sharia-Polizei“, sowie die „Lies“-Stände waren hierzulande nur die offensichtlichsten Ausprägungen dieser Ideologie. Unterdessen mutiert in den USA ausgerechnet der Hidjab zu einem feministischen Symbol.
So erfreuen sich inzwischen auch autoritäre Identitätspolitiken im antirassistischen und queeren Spektrum immer größerer Beliebtheit, deren Vertreter*innen jede ihnen nicht genehme Stimme zum Schweigen zu bringen versuchen; einen Anspruch an ökonomische Analysen patriarchaler Verhältnisse haben sie nur noch in Einzelfällen. Das Bewusstsein für die gesellschaftliche Vermittlung eben jener Identitäten geht darüber verloren, wodurch auch die Verlagerung ehemals staatlicher Kontrollmechanismen ins Individuum völlig aus dem Blick gerät. Wenn alle ihres eigenen Glückes Schmied sind, gehen kollektive und solidarische Perspektiven verloren.
Unterdessen hat mensch sich an die autoritären Linken, die immer noch in (schon damals weltfremden) Feindbildern des Kalten Krieges hängen geblieben sind und für die Israel und die USA dem großen Satan entsprechen, traurigerweise schon längst gewöhnt.
Arbeitsgesetze, die in Deutschland schon seit Jahren Realität sind, veranlassen Menschen aller gesellschaftlichen Positionen in Frankreich Molotow-Cocktails auf Polizist*innen zu schmeißen noch bevor sie verabschiedet werden. Währenddessen erliegen Menschen in Deutschland immer mehr ihrem Arbeitsfetisch und eine Perspektive zur Verbeserung der eigenen Situation wird gar nicht mehr in Betracht gezogen oder geht im liberalen Gewerkschaftssumpf und chauvinistischen Ressentiments unter.
Bei all dem scheinen wir momentan nicht viel mehr tun zu können, als gewonnene Freiheiten zu verteidigen und alles zu tun, damit diese Gesellschaft nicht noch schlimmer wird. Trotzdem ist es gerade in solchen Zeiten wichtig, eine Alternative aufzuzeigen: Das Ideal einer Gesellschaft, in der jeder Mensch sich nach seiner Façon selbst entfalten und glücklich werden kann, in der der Kapitalismus überwunden und eine Wirtschaft eingerichtet wurde, die zum Ziel hat, die Bedürfnisse der Menschen so gut es geht zu befriedigen. Eine Gesellschaft, in der Antisemitismus, Sexismus, Rassismus, Homo- und Transphobie, sowie jede andere Art von Chauvinismus ausgerottet wurden, in der es kein Patriarchat mehr gibt und es unerheblich ist, welches Geschlecht, sexuelle Orientierung, Hautfarbe oder Herkunft ein Mensch hat.
Mag der erste Mai inzwischen zum Ritual verkommen sein, so symbolisiert sein Ursprung eben doch die Sehnsucht nach einer Gesellschaft, in der die Freiheit des Menschen das oberste Ideal darstellt! Während im 19. Jahrhundert der Acht-Stunden-Tag und tarifliche Bezahlung erkämpft wurden, muss heute ein neuer Ansatz für solche Kämpfe gefunden werden. Dabei muss reproduktive Arbeit (ob unbezahlt oder nicht), ebenso wie patriarchale und rassistische Ausbeutung und Gewalt mitgedacht und sich nicht nur auf produktive Lohnarbeit versteift werden.
Wir müssen neue Aktionsformen für neue und alte Arbeitskämpfe finden. Wir müssen uns und unseren Alltag solidarisch und selbstbestimmt organisieren und dabei all jene Ausgebeuteten, Unterdrückten, Lohnabhängigen einbeziehen.
Denn die Befreiung aller Menschen kann nur das Werk aller Menschen sein!
Echt selbstorganisiert – Nordstadt Dortmund von unten verändern! Aufruf zur anarchistischen Kiezdemo mit FLTI* Block
Am 04.11. wird es ab 15.00 Uhr eine anarchistische Kiezdemo durch die Nordstadt geben, Treffpunkt ist vor dem Anarchistischen Buch- und Kulturzentrum Black Pigeon. Mit der Demonstration wollen wir die vielschichtigen Probleme im Viertel aufzeigen, aber genauso die unterschiedlichen Perspektiven und Lösungsansätze von unten welche sich in den letzten Jahren entwickelt haben in die Öffentlichkeit tragen. Echt selbstorganisiert – Nordstadt Dortmund von unten verändern! Aufruf zur anarchistischen Kiezdemo mit FLTI* Block weiterlesen
Aufruf zum bunten, antiautoritären Block, am 12.03.2016 in Köln, anlässlich des Weltfrauen*tages
Wir schreiben das Jahr 2016 und finden uns in einer autoritären Gesellschaft wieder, in der die Schlagworte “Solidarität” und “Selbstbestimmung” kaum im alltäglichen Leben vorkommen. Sie erscheinen nur versteckt und abgewandelt in hohlen Phrasen und sind das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt werden.
Umso mehr lassen sich überall sexistische, rassistische und patriarchale Strukturen erkennen, die verschiedene, miteinander verknüpfte und sich überschneidende Unterdrückungsmechanismen darstellen – auch in dem von uns gelebten Alltag. Dies schränkt die Freiheit und Entfaltung des einzelnen Individuums ein und trägt dazu bei, Herrschaftsstrukturen zu festigen. Aufruf zum bunten, antiautoritären Block, am 12.03.2016 in Köln, anlässlich des Weltfrauen*tages weiterlesen
Was ist Anarchafeminismus?
Ist der Anarchismus von sich aus eine feministische Strömung? Welche Kritik gibt es an der – weißen und bürgerlichen – feministischen Geschichtsschreibung aus libertärer Perspektive? Wie hat sich der Anarchafeminismus entwickelt und welche Gruppen und Personen waren dabei prägend? Und was bedeutet das alles für die feministische und anarchistische Bewegung heute?
Antwort auf diese Fragen liefert der Vortrag mit anschließender Diskussion.
Buchladen Le Sabot, Breite Straße 77, Bonn