Am Samstag, dem 27.11.2021, demonstrierten wir mit ca. 6000 Menschen zusammen in Berlin gegen das PKK-Verbot. Zu der bundesweiten Demonstration hatte ein Bündniss aus der Initiative Verbot Aufheben, Women Defend Rojava und der Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland (KON-MED) aufgerufen. Aus allen Teilen Deutschlands reisten Teilnehmer*innen mit Bussen an.
Das vor 28 Jahren erlassene PKK-Verbot in Deutschland führte dazu, dass über einer Million in Deutschland lebenden Kurd*innen elementare Rechte genommen wurden. Zudem einhergehend erzeugt das Verbot eine Kriminalisierung aller Kurd*innen und politische Aktivist*innen sind systematischer Repression ausgesetzt.
Das PKK-Verbot jährte sich zum 28. Mal und wir positionieren uns klar dagegen. PKK Verbot aufheben!
Die Demonstration startete um ca. 13:30 Uhr am Hermannsplatz und verlief durch Neukölln auf der Sonnenallee, dann durch Kreuzberg am Görlitzer Park vorbei und endete am Oranienplatz.
Auch durch die hohe Polizeipräsenz ließ sich die Demonstration nicht einschüchtern.
In den verschiedenen Blöcken wurde mit lauten Parolen und Trommelschlägen für eine gute, kämpferische Stimmung gesorgt. Zudem gab es viele inspirierende, starke Redebeiträge von verschiedenen Organisationen.
Vor dem Görlitzer Park wurde eine Zwischenkundgebung abgehalten, wo die Polizei auch die Redner*innen filmte und die Redebeiträge aufzeichnete, was klar gegen die Meinungsfreiheit der Personen verstößt (siehe Bericht der kritischen Jurist*innen ).
Zuerst verlief die Demonstration friedlich, jedoch schienen die Handlanger des türkischen Faschismus nur auf eine Gelegenheit zu warten, unverhältnismäßig in die Demo einzugreifen.
Es fing an mit dem Beschlagnahmen eines Transparentes und dem Umstellen vom Frontblock, sowie Festnahmen aufgrund von angeblich verbotenen Aufnähern.
Auf der Oranienstraße wurde die Demonstration mit einem schönen Feuerwerk, einem Transpi-Drop und bunten Rauchtöpfen solidarisch begrüßt.
Die Demo kam gegen 15.30 Uhr am Oranienplatz für die Endkundgebung an.
Während die Demonstration auf die Endkundgebung wartete, eskalierte die Situation durch das unverhältnismäßige Eingreifen der Polizei auf eine völlig friedliche Demonstration. Die Bullen sahen sich genötigt, Jugendliche zu verfolgen und brutal festzunehmen. Dabei prügelten sie auch auf zwei Pressepersonen ein und hinderten Journalist*innen sowie Demonstrant*innen daran, die Festnahmen zu beobachten und zu filmen.
Die Festnahmen fanden statt wegen angeblichen Rufen von angeblich verbotenen Parolen sowie Tragen von auch angeblich verbotenen Symbolen (wie dem Tragen einer YPJ/YPG Fahne, sowie eines Aufnähers).
Die Endkundgebung wurde trotzdem fortgeführt. Wir lassen uns nicht einschüchtern!
Es ging weiter mit zwei Auftritten, einmal von dem kurdischen Rapper Serhado und der kurdischen Sängerin Nuarin.