Vortrag: Die anarchistische Bewegung und der Antisemitismus


Innerhalb der anarchistischen Linken lassen sich alle Positionen zur
Judenfeindschaft finden. Von Pierre-Joseph Proudhon und Michael Bakunin
sind hasserfüllte Aussagen über „die Juden“ überliefert. Man müsse,
schrieb z. B. Proudhon 1847, „diese Rasse nach Asien zurückschicken oder
sie ausrotten“. Andere Anarchistinnen und Anarchisten sprachen sich ganz
entschieden gegen Judenhass aus. Als Emma Goldman und Alexander Berkman
Anfang der 1920er Jahre durch Sowjetrussland reisten, sprachen sie mit
Jüdinnen und Juden über die Gefahren einer „neuen“ Judenfeindschaft, die
unter den Bolschewiki entstehen könnte.
Olaf Kistenmacher promovierte über antisemitische Aussagen in der
Tageszeitung der KPD, „Die Rote Fahne“, zur Zeit der Weimarer Republik.
Er ist Mitglied des Villigster Forschungsforums und schreibt für
„Konkret“ und „Jungle World“. In diesem Jahr erscheint der von ihm mit
Hans-Joachim Hahn herausgegebene Sammelband „Beschreibungsversuche der
Judenfeindschaft. Zur Geschichte der Antisemitismusforschung vor 1944“.
10. Dezember | 19:00 Uhr | Café la Victoria, Bornheimer Straße 57, 53119 Bonn

Veranstalter:
ASJ Bonn
Never Again!
Verein zur Förderung politischer Kultur e.V.