Solidarität mit allen Streikenden!

Seit Tagen wird in der gesamten bürgerlichen Presse ein Feuerwerk der GDL Verunglimpfungen abgehalten. Von Spiegel bis Bild sind sie sich einig, passend zur 25 Jahren Deutsche Einheit.
Diese Art Berichterstattung ist Ursache und Symptom einer Gesellschaft die sich von dem Konzept der Solidarität mehr und mehr verabschiedet. Schon bei wenigen Streiktagen spricht mensch in der SPD vom „Missbrauch des Streikrechts“. Ein weiteres Armutszeugnis auf einer langen Liste, beim Verrat der Arbeitnehmer*innen ist die SPD wie immer ganz vorne mit dabei. Dabei ist ein Streik von 4 Tagen im europaweitem Vergleich ein Witz, auch in der BRD gab es schon Streiks die tatsächlich wirtschaftliche Durchschlagskraft entfalteten und bis zu 60 Tagen dauerten. Damals gab es eine bundesweite Welle der Solidaritätsbekundungen. Und jetzt?
Anstatt sich für diejenigen einzusetzen die es wagen gegen ihre prekäre Situation etwas zu unternehmen wird von allen Seiten draufgehauen. Den meisten in Deutschland ist es offensichtlich wichtiger tagtäglich pünktlich an ihrem Arbeitsplatz zu erscheinen, als eine Verbesserung der Lebensumstände vieler Menschen anzustreben.
Die Regierung setzt sich ins gemachte Nest, sind alle für eine Gleichschaltung der Gewerkschaften. Wir sprechen uns gegen eine Marginalisierung kleiner Gewerkschaften aus, denn gerade diese können und sollen in einer zunehmend postindustriellen Gesellschaft Arbeitskämpfe führen.
Die GDL an sich wird das gesamtgesellschaftliche Problem namens Kapitalismus nicht lösen können, sie will es auch nicht. Daher solidarisieren wir uns nicht mit der GDL, begrüßen dennoch ihr handeln.
Solidarität mit allen Streikenden!