Vortrag: Die Föderation kommunistischer Anarchisten Deutschlands

Update: Der Vortrag wurde auf den 21.1.20 18:00 Uhr verschroben

Update: Der Vortrag wurde auf den 21.1.20 18:00 Uhr verschroben

Am nächsten Dienstag veranstalten wir erneut einen geschichtlichen Vortrag über die anrchistische Szene während den 20ern und 30ern. Diesmal über die Föderation kommunistischer Anarchisten Deutschlands, FKAD. Die FKAD existierte während der Zeit der Weimarer Republik und in den Anfangsjahren des Nationalsozialismus. Sie grenzte sich von der anarchosyndikalistischen FAUD durch den Bezug auf den kommunistischen Anarchismus Kropotkins ab.

21.1.20
18:00 Uhr
Alte VHS
Kasernenstraße 50

Solifoto für Leipzig und für alle, denen Abschiebung droht!

Am Dienstag kam es in der Eisenbahnstraße in Leipzig zu dem Versuch, eine Abschiebung zu blockieren. Ein Syrer sollte nach Spanien abgeschoben werden, da er dort seinen Asylantrag gestellt hatte. Der junge Mann lebte allerdings bei seiner restlichen Familie in Leipzig. Nun wurde er gegen seinen Willen nach Spanien abgeschoben, weit weg von seiner Familie.

Als die ersten mit der Familie solidarischen Menschen aus der Nachbarschaft am Ort des geschehens eintrafen, wurde die Mutter aus dem Haus in einen Krankenwagen getragen, da sie aufgrund des spätabendlichen Polizeieinsatzes zusammengebrochen war. Danach zwang die Polizei den jungen Syrer aus dem Haus und in ein bereitstehendes Polizeiauto. Daraufhin bildete sich spontan eine Blockade rund um das Auto, um die Trennung der Familie zu verhindern.
Die Situation eskalierte, als die Polizei ihre Fahrzeuge aus der Blockade herausziehen wollte. Es wird von massivem Reizgas- und Schlagstockeinsatz gegen die solidarische Nachbarschaft berichtet. Als das blockierte Auto bereits abgefahren war, kam es zu Jagdszenen durch die Polizei.
In dieser Nacht wurde nicht nur eine Familie gewaltsam getrennt, sondern die Polizei prügelte im Nachhinein noch Menschen ins Krankenhaus.

Bei einem Haufen von Politiker*innen und Medien herrscht Entsetzen: Sie können gar nicht fassen, wie den armen Polizist*innen ihre Arbeit erschwert wurde. Die höchst fragwürdige Gleichsetzung von Polizei und Rettungsdienst wurde erneut bedient. Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) beklagte „Wut und Gewalt“, auch bei der BILD steht die Gewalt gegen die Polizei im Vordergrund. Es bleibt zu klären, wieviele der angeblich verletzten Polizist*innen durch das eigene Reizgas oder durch unverschuldetes Umknicken, Hinfallen etc. „verletzt“ wurden.
Der größere Kontext wird dabei ausgeblendet; die moralische Frage wird geklärt, indem man sich blind mit der Exekutive solidarisiert. Das die dauernd hervorgehobenen Flaschenwürfe auf hochgepanzerte Polizist*innen jedoch in keiner Relation zu der systemischen Gewalt von Abschiebungen, auch nicht einer Einzigen, stehen, wird schlicht ausgeblendet.
Die Polizei ist jedoch nur der ausführende Arm der unmenschlichen Asylpolitik der Bundesrepublik. Daher fordern wir: Weg mit dieser Asylpolitik, Weg mit der Polizei und Weg mit diesem Staat; für ein solidarisches Miteinander aller Menschen, für eine grenzenlose Welt, in der mensch dort Leben kann wo mensch möchte, für den Anarchismus! Beste Genesungswünsche an die durch die Polizei verletzten Menschen. In Gedanken bei allen von Abschiebung betroffenen Menschen und ihren Familien.

ASJ Bonn

 

https://www.tz.de/politik/leipzig-abschiebe-eklat-entsetzt-sachsens-innenminister-mutter-fluechtlings-brach-zusammen-zr-12786024.html

https://www.facebook.com/events/446833566155751/

https://www.bento.de/politik/leipzig-abschiebung-eskaliert-wir-haben-mit-demonstranten-gesprochen-a-a5bfc174-1047-4bb8-9ea7-ed9ac73105ef

Vortrag: Revolution in Deutschland 1918-23

Im Rahmen der linken Studi-Woche Bonn veranstaltet die ASJ Bonn am 18. Oktober 2018 den Vortrag „Revolution in Deutschland 1918-23“ von Daniel Kulla.

— 20 Uhr – 21:30 Uhr —
Hörsaal VIII, Uni Bonn

Revolution in Deutschland 1918-23
Vortrag von Daniel Kulla

Die Novemberrevolution 1918 hat es gerade so ins landläufige Geschichtsbild geschafft, zumindest unter Linken geht sie noch bis Januar 1919 weiter. Der Höhepunkt der revolutionären Bewegung im März 1919 ist hingegen unter den diversen historischen Siegererzählungen fast verschwunden, was auch die Rückschau auf die weiteren Massenstreiks, Sozialisierungen und Erhebungen bis 1923 sowie die Folgegeschichte prägt. (Nazis redeten nicht gern genauer darüber, wen sie da zusammengeschossen hatten und für wen; die SPD redete gar nicht gern darüber, auf wen sie die ersten Nazis so alles hat schießen lassen; die KPD redete nicht ganz so gern darüber, auf wen geschossen wurde, wenn es nicht ihre Leute waren oder sich zumindest als solche reklamieren ließen.)

So ist das wichtigste revolutionäre Vorbild in der deutschen Geschichte genau deshalb fast vergessen, weil es in so hohem Maß selbstorganisiert war und damit nicht in die übliche nationale wie antinationale Vorstellung vom Deutschen passt, sich weder für Vereinnahmung noch als Schreckbild anbietet. Gleichermaßen in Vergessenheit geraten sind die Konsequenzen: Sowohl der Aufstieg des Nationalsozialismus als auch sein konkretes Erscheinungsbild – mehr als bei jedem anderen Faschismus eine Verkleidung als Arbeitskräfterevolution – erscheinen ohne diese Vorgeschichte kaum begreiflich.

— 20 Uhr – 21:30 Uhr —
Hörsaal VIII Uni Bonn

Festival Contre Le Racisme 2017

Auch dieses Jahr findet in Bonn wieder das Festival Contre Le Racisme statt, an dessen Organisation auch Mitglieder der ASJ beteiligt sind. Das diesjährige Festival findet schwerpunktmäßig in der Woche vom 8. bis 12. Mai 2017 statt; einzelne Veranstaltungen gibt es bereits in den Wochen zuvor.

Insgesamt 10 Veranstaltungen – darunter Vorträge, Lesungen, Filmvorführungen, ein Konzert sowie ein gemeinsames internationales Buffet – finden dieses Jahr im Rahmen der Aktionswochen statt.

Dabei sollen etwa Fragen nach einer sinnvollen und universalistisch orientierten antirassistischen Theorie und Praxis aufgeworfen, flüchtlingspolitische Themen behandelt und ungezwungene Begegnungsmöglichkeiten geschaffen werden. Das Festival richtet sich an alle Interessierten – ob Studierende oder nicht.

Mehr Infos und ein ausführliches Programm gibts auf der Seite des FCLR Bonn.

FCLR – Vortrag: Wie kritisch ist Critical Whiteness?

Folgenden Vortrag, der im Rahmen des FCLR stattfindet, möchten wir euch ans Herz legen:

Wie kritisch ist Critical Whiteness? Zur Kritik des neueren Antirassismus
Vortrag von Klaus Blees (Aktion 3. Welt Saar, Kompetenzzentrum Islamismus)

Vertreter der Critical Whiteness (CW), der Kritischen Weißseinsforschung, haben in zentralen Punkten Recht. So ist es wichtig, zu lernen, auch bei weißen Antirassisten vorhandene, oft unbewusste rassistischen Stereotype selbstkritisch zu erkennen. Jedoch sind derartige Forderungen nach selbstkritischer Reflexion nicht neu, sondern waren zuvor schon Bestandteil der Rassismuskritik. Die unzutreffende Behauptung, bis dato übersehene Lücken und blinde Flecken im antirassistischen Diskurs erstmals sichtbar gemacht zu haben, dient den CW-Vertretern dazu, ihren Ansatz als originell zu verkaufen. Leider bleiben einflussreiche Teile der CW-Verfechter nicht bei der Analyse subtiler rassistischer Strukturen stehen, sondern fallen hinter die emanzipatorischen, herrschaftskritischen Ansätze des klassischen Antirassismus zurück: Sie führen durch die Hintertür biologistische Kategorien wieder ein. Weiße sind nach ihrem Verständnis an sich in einer privilegierten Situation. Ihnen wird das Recht abgesprochen, aus sich heraus eine kritische Position zum Rassismus einzunehmen. Die Definitionsmacht, was rassistisch ist und was nicht, wird ausschließlich Menschen nichtweißer Hautfarbe, den „People of Color“, zugestanden. Der Vortrag setzt sich vor allem mit dieser Rückkehr biologistischer Kategorien im Gewand des Antirassismus auseinander. Diese Ausformung von CW wird als Neuauflage des Kulturrelativismus im modernen Gewand analysiert.

Dienstag, 25. April, um 20 Uhr in Hörsaal 8 der Uni (Hauptgebäude)

Offenes Treffen im Rahmen der Linken Ersti*-Woche

Im Rahmen der linken Ersti*-Woche findet unser offenes Treffen am 27. April 2017 um 19 Uhr im Netzladen statt.

Wir werden einen kurzen Vortrag zum Thema „Was ist eigentlich Anarchismus?“ halten und möchten danach in gemütlicher Runde beisammensitzen, reden und uns kennenlernen.

Ab 21 Uhr startet vom Netzladen aus dann die Kneipentour der linken Ersti*-Woche durch die alternative Bonner Kneipenszene.

Wir freuen uns auf euch und natürlich seid ihr auch willkommen, wenn ihr keine Erstis mehr seid oder gar nicht studiert.

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Raus zum 1. Mai!

Heraus zur libertären 1. Mai-Demo um 14:00 Uhr am Kaiserplatz! Ab etwa 16:00 Uhr Straßenfest auf dem Frankenbadplatz.

Wir erleben im Moment einen gesellschaftlichen Roll-Back. Rechte aller Couleur haben Zulauf und wähnen sich zu Recht im Aufwind. In fast allen europäischen Staaten konnten rechte Parteien starke Zuwächse verzeichnen und haben in manchen Ländern sogar Perspektiven, die Macht zu übernehmen. Gleichzeitig nehmen rassistische, antisemitische, sowie homo- und transfeindliche Angriffe stark zu, während die deutschen Asylgesetze so weit verschärft wurden, dass von einem „Recht auf Asyl“ nur noch die größte Zyniker*in sprechen kann.

Dem entsprechend hat der radikale Islam weiterhin starken Zustrom, auch wenn sich der selbst ernannte „Islamische Staat“ inzwischen in der Defensive befindet. Die öffentlichkeitswirksame „Sharia-Polizei“, sowie die „Lies“-Stände waren hierzulande nur die offensichtlichsten Ausprägungen dieser Ideologie. Unterdessen mutiert in den USA ausgerechnet der Hidjab zu einem feministischen Symbol.

So erfreuen sich inzwischen auch autoritäre Identitätspolitiken im antirassistischen und queeren Spektrum immer größerer Beliebtheit, deren Vertreter*innen jede ihnen nicht genehme Stimme zum Schweigen zu bringen versuchen; einen Anspruch an ökonomische Analysen patriarchaler Verhältnisse haben sie nur noch in Einzelfällen. Das Bewusstsein für die gesellschaftliche Vermittlung eben jener Identitäten geht darüber verloren, wodurch auch die Verlagerung ehemals staatlicher Kontrollmechanismen ins Individuum völlig aus dem Blick gerät. Wenn alle ihres eigenen Glückes Schmied sind, gehen kollektive und solidarische Perspektiven verloren.

Unterdessen hat mensch sich an die autoritären Linken, die immer noch in (schon damals weltfremden) Feindbildern des Kalten Krieges hängen geblieben sind und für die Israel und die USA dem großen Satan entsprechen, traurigerweise schon längst gewöhnt.

Arbeitsgesetze, die in Deutschland schon seit Jahren Realität sind, veranlassen Menschen aller gesellschaftlichen Positionen in Frankreich Molotow-Cocktails auf Polizist*innen zu schmeißen noch bevor sie verabschiedet werden. Währenddessen erliegen Menschen in Deutschland immer mehr ihrem Arbeitsfetisch und eine Perspektive zur Verbeserung der eigenen Situation wird gar nicht mehr in Betracht gezogen oder geht im liberalen Gewerkschaftssumpf und chauvinistischen Ressentiments unter.

Bei all dem scheinen wir momentan nicht viel mehr tun zu können, als gewonnene Freiheiten zu verteidigen und alles zu tun, damit diese Gesellschaft nicht noch schlimmer wird. Trotzdem ist es gerade in solchen Zeiten wichtig, eine Alternative aufzuzeigen: Das Ideal einer Gesellschaft, in der jeder Mensch sich nach seiner Façon selbst entfalten und glücklich werden kann, in der der Kapitalismus überwunden und eine Wirtschaft eingerichtet wurde, die zum Ziel hat, die Bedürfnisse der Menschen so gut es geht zu befriedigen. Eine Gesellschaft, in der Antisemitismus, Sexismus, Rassismus, Homo- und Transphobie, sowie jede andere Art von Chauvinismus ausgerottet wurden, in der es kein Patriarchat mehr gibt und es unerheblich ist, welches Geschlecht, sexuelle Orientierung, Hautfarbe oder Herkunft ein Mensch hat.

Mag der erste Mai inzwischen zum Ritual verkommen sein, so symbolisiert sein Ursprung eben doch die Sehnsucht nach einer Gesellschaft, in der die Freiheit des Menschen das oberste Ideal darstellt! Während im 19. Jahrhundert der Acht-Stunden-Tag und tarifliche Bezahlung erkämpft wurden, muss heute ein neuer Ansatz für solche Kämpfe gefunden werden. Dabei muss reproduktive Arbeit (ob unbezahlt oder nicht), ebenso wie patriarchale und rassistische Ausbeutung und Gewalt mitgedacht und sich nicht nur auf produktive Lohnarbeit versteift werden.

Wir müssen neue Aktionsformen für neue und alte Arbeitskämpfe finden. Wir müssen uns und unseren Alltag solidarisch und selbstbestimmt organisieren und dabei all jene Ausgebeuteten, Unterdrückten, Lohnabhängigen einbeziehen.

Denn die Befreiung aller Menschen kann nur das Werk aller Menschen sein!