Die Bildungsstreikwoche
Die Woche begann montags morgens mit dem Aufbau des Camps im Hofgarten – anstrengend, aber produktiv!
Die befürchtete Räumung blieb, trotz kleinerer Sticheleien vom Hausmeister aus. Leichte Trübung der Stimmung gab es zunächst durch das miese Wetter, das sich aber im Lauf der Tage in strahlende Sonne verwandelte.
Abgesehen von zwei kleinen Handgemengen mit offenkundig Rechtsradikalen gab es keine Zwischenfälle.
Das Camp selbst haben wir uns mit Zelten, Planen und Sperrmüll schön gemütlich gemacht – von VoKü, über Riesenzelte bis zu unterschiedlichsten Workshops. “Chinesisch für Anfänger”, “Jonglieren” und “Veganismus” seien als Beispiele genannt.
Für uns interessant war, dass sogar “Marxismus, was ist das?” und “Anarchistische Bildungsalternativen” beide ihren Platz im Stundenplan fanden. Kontroverse Diskussionen waren also vorprogrammiert.
Die weitgehend familiäre Stimmung wurde leider dadurch getrübt, dass wir mit der straffen Struktur der Plena des SSK gravierende Probleme hatten.
Die verschiedenen Verständnisse von Basisdemokratie und Selbstorganisation drifteten, durch das derart weite Bündnis aus Organisationen und sogar Parteien, weit auseinander.
Zudem war es so gut wie unmöglich eine größere Beteiligung von Außen zu erreichen, so dass das Camp überschaubar blieb (<100 Menschen). Dies lag vor allem an der mangelnden Bekanntmachung des Camps und der Workshops.
Mal fehlte es an helfenden Händen, mal an Propagandaarbeit und manchmal auch einfach am menschlichen Umgang miteinander – sei es wegen fehlender Toleranz oder autoritärem Auftreten einzelner Personen.
Die Diskussion und Aufarbeitung der Fehler läuft für uns noch.
Vorerst werden wir das SSK weiterhin unterstützen und versuchen, unsere Ideen mit einzubringen.
Die Demonstration am Mittwoch
Die Demonstration verlief lautstark und politisiert – trotz der geringeren Größe als im letzten Jahr, mit über 3500 Leuten. Dies ist wohl unter anderem auf die zentralen Nachschreibetermine für die weiterführenden Schulen und die Prüfungstermine in verschiedensten Hochschulen zurückzuführen. Die Polizei verhielt sich trotz Hubschrauberüberwachung und dem leider üblich gewordenen gesamten Abfilmen der Demo durch Kamerawagen ruhig.
Die ASJ Bonn beteiligte sich an einem Block mit Transparent, Flaggen und Flugblättern .
Eine bunte Demo und ein gelungener erster öffentlicher Auftritt der ASJ Bonn!
vorbei am Hauptbahnhof
autonomer Krawalltourist unterwandert Protestcamp