Vortrag: Kriminalisierung von Kurd*inn*en

Donnerstag, 17. März 2011, 20 h im Buchladen Le Sabot
Aktionstag für die Freiheit der politischen Gefangenen. Buchvorstellung und Veranstaltung mit Brigitte Kiechle.
Die ASJ Bonn unterstützt die Veranstaltung „Kriminalisierung von Kurdinnen und Kurden in der Türkei und in Deutschland. 17 Jahre PKK-Verbot in Deutschland. Repression durch EU-Terrorlisten“
Nicht nur in sog. Dritte-Welt-Ländern oder nordafrikanischen Diktaturen ist es gängige Praxis, politische Aktivist*inn*en zu verfolgen und zu foltern; im „Rechtsstaat BRD“ ist das nicht anders. Ein besonders mieses Beispiel hierfür ist die Kriminalisierung der gesamten kurdischen Bewegung, hauptsächlich der PKK, für die sich jedoch nur Wenige zu interessieren scheinen.
Kurdische Genoss*inn*en werden in „Terrorismus-Prozessen“ zu langjährigen Haftstrafen verurteilt und in Isolationshaft systematisch gefoltert. Der aktuelle Prozess in Stuttgart gegen 18 kurdische Jugendliche, die an einem Überfall auf türkische Faschisten beteiligt gewesen seien sollen, zeigt den ungebrochenen Verfolgungswillen gerade gegen migrantische Jugendliche, die politisch/antifaschistisch aktiv sind.
Wir sind uns bewusst, dass die PKK keine antinationale und schon gar keine anarchistische Organisation ist. Es gibt mit Sicherheit ideologische Differenzen. Wir sind jedoch bereit, diese zu diskutieren.
Der PKK und insbesondere der Guerilla werden Hetze und Verbrechen vorgeworfen. Wir können weder ausschließen, dass einige Vorwürfe der Realität entsprechen noch, dass es sich um gezielte Gegenpropaganda handelt. Trotz dieser offenen Fragen und inhaltlichen Differenzen sind die aktiven Kurd*inn*en Genoss*inn*en im antifaschistischen und antikapitalistischen Kampf. Dennoch ist dies ausdrücklich keine allgemeine Solidaritätserklärung mit der PKK. Vielmehr finden wir, dass die PKK (hier vor allem auch ihre deutschen Ableger) ein erschreckendes Beispiel dafür ist, wie in der BRD politische Aktivist*inn*en kriminalisiert werden.
In jedem Fall solidarisieren wir uns mit Menschen, die sich für eine bessere Welt einsetzen – gegen Unterdrückung, Ausbeutung, Vertreibung und Vernichtung. Deshalb verurteilen auch wir die Verfolgung!